MärzApril 2024
PROGRAMM

Mittwoch 13.03.24, 19.00 Uhr         


Filmabend: Perspektivwechsel in deutsch-asiatische Lebensrealitäten

Die Werke »Xanh« (2022) und »Unsere Eomeoni« (2017) geben einen Einblick
in die alltäglichen Fragen und Themen aus der Sicht der zweiten Generation
von Deutsch-Asiat*innen. Im Anschluss an die Filmvorführungen laden wir
zu einem Gespräch mit den Filmemacherinnen ein - einem offenen Dialog über
kulturelle Parallelen und Unterschiede, die Komplexität von Identität und
Herkunft im heutigen Deutschland.

Im animierten Kurzfilm »Xanh« von Regisseurin Thi Dang An Tran stellt Duy Em ihrem Vater
die zentrale Frage, warum er sich nicht gegen rassistische Bemerkungen wehrt.
Seine Antwort lässt beide in seine Vergangenheit als einer der vietnamesischen
Boat-People reisen.

Mit dem Dokumentarfilm »Unsere Eomeoni« von Regisseurin Su-Jin Song tauchen wir
in die Geschichte der Deutsch-Koreaner*innen ein. Fünf junge Berliner*innen,
deren Mütter in den späten 1960er Jahren als Krankenschwestern aus dem geteilten Korea
ins geteilte Deutschland kamen, gehen der Frage nach der Identität nach:
Was bedeutet Identität und Zugehörigkeit?
Welche Erfahrungen haben wir mit Diskriminierung und Rassismus gemacht?

Nach den Vorführungen der Filme »XANH« und »Unsere Eomeoni« wird es ein Gespräch
mit den Regisseurinnen Thi Dang An Tran und Su-Jin Song geben.
Moderation: Marjan van Harten

Dies ist eine Veranstaltung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus
und wurde kuratiert von Su-Jin Song. Sie findet als Kooperation von den Partnerschaften
für Demokratie & Vielfalt Altona, der GWA St. Pauli und dem HausDrei statt. 

Der Eintritt ist frei.

Infos zu den Filmen und Regisseurinnen:

XANH
Regie: Thi Dang An Tran
Animationsfilm, 12:23 Min., Deutschland, Vietnamesisch mit deutschen UT

In der Küche eines asiatischen Schnellimbisses unterhalten sich Duy Em und ihr Vater Ba
über eine diskriminierende Situation. Dabei stellt sie ihrem Vater die Frage,
warum er sich nicht gegen rassistische Bemerkungen wehrt. Duy Em hinterfragt
die vermeintliche Resignation ihres Vaters und hakt nach. Wie er die Ungerechtigkeit
in den vergangenen 40 Jahren wahrgenommen hat, erklärt er ihr in seiner Erinnerung
über die Reise als einer der vietnamesischen Boat-People nach Deutschland.
»Xanh« bedeutet im Vietnamesischen sowohl grün als auch blau und weist
auf die Wahl der Perspektive und den daraus resultierenden Kontext hin.
              
Dang An Tran ist in Gießen geboren, in Köthen, Pirmasens und Homburg aufgewachsen.
Ab 2011 arbeitete sie in der Theater Rampe im Bühnenbild in Stuttgart. Im Zeitraum ihres
Industrie-Design Studium an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart entstanden
der Film »I  m not where you think I am«, welcher den VLOW! Junior Award 2012 gewann,
und die Realisation einer Vernissage für Grafikdesigner Niklaus Troxler. Nachdem sie bei
Studio Film Bilder an diversen Animationsfilmen, unter anderem »Patchwork Pals«, arbeitete,
beschloss sie 2019 ihr Drehbuchstudium an der Filmakademie Baden-Württemberg anzugehen,
in welchem sie bis heute an verschiedenen Projekten als Drehbuchautorin und Regisseurin arbeitet.

Unsere Eomeoni / Our Mother 
Regie: Su-Jin Song
Dokumentarfilm, 50 Min., Deutschland, Deutsch mit Koreanischen UT
Protagonist:innen: Jan Moeck, Il-Kang Na, Katti Jisuk Seo, Su-Cheong Song, Hyun Wanner

Der Dokumentarfilm »Unsere Eomeoni« (Our Mother) der Regisseurin Su-Jin Song stellt
fünf junge Berliner:innen vor, deren Mütter Ende der 1960er Jahre im Rahmen des
deutsch-koreanischen Gastarbeiterabkommens aus dem geteilten Korea ins geteilte
Deutschland gekommen sind, um als Krankenschwestern in Deutschland zu arbeiten.
Alle fünf Protagonist:innen sind in Deutschland geboren und leben heute in Berlin.
Sie erzählen die Geschichten ihrer Mütter, die sich in ihren Kindheitserinnerungen widerspiegeln, und beschreiben die Suche nach ihrem unabhängigen, selbstbestimmten
Ich als Kinder der Diaspora. »Unsere Eomeoni« beschäftigt sich somit mit der Frage
der postmigrantischen Identität:
Was bedeutet »koreanisch sein« oder »deutsch sein«?
Was bedeutet Identität und Zugehörigkeit?
Welche Erfahrungen haben wir mit Diskriminierung und Rassismus gemacht?
Was bedeutet für uns Vielfalt in einer Gesellschaft?
Welchen Einfluss hatte die Herkunft unserer Mütter und ihre Migrationsgeschichte
auf unsere Suche nach der Identität?
Der Dokumentarfilm zeigt die verschiedenen Perspektiven und persönlichen
Geschichten der zweiten Generation Deutsch-Koreaner:innen, der die Regisseurin
Su-Jin Song selbst angehört.

»Unsere Eomeoni« wurde als Teil der Sonderausstellung »Beyond the Borders and
the Boundaries« im Seoul Museum of History (Südkorea)ausgestellt und
anschließend international aufgeführt.
Su-Jin Song ist Autorin, Regisseurin und Produzentin. Sie versteht sich selbst
als deutsch-koreanische Filmemacherin und Mitglied einer neuen Generation
postmigrantischer Filmemacher:innen in Deutschland.
Sie studierte Film an der IFS Internationale Filmschule Köln mit
Schwerpunkt Creative Producing und machte ihren Master in Game Development
and Research am Cologne Game Lab/TH Köln.
Sie gründete das interdisziplinäre Studio autumn song production und ist
als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Cologne Game Lab tätig.

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