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PROGRAMM |
Mittwoch 22.01.20, 20.00 Uhr
Swing tanzen verboten
Die Swing Jugend als Opposition im 3. Reich,
Film von Rasmus Gerlach, Lesung und Diskussion
Peter Petersen wuchs in der Nazi-Zeit in einem Zigaretten-Kiosk auf Sankt Pauli
auf und geriet durch sein Interesse für Swing-Musik in ein Umfeld von
unangepassten Jugendlichen, wurde verhaftet und an die Front geschickt
- ein Schicksal das ihn mit dem Frankfurter Emil Mangelsdorff, verbindet.
Der Bruder des legendären Posaunisten spielt die Hymne der Swing-Boys auf
seinem alten Saxophon und berichtet vom Überwachungswahn und der Repression
unter den Nazis. Auch er wurde brutal in den Kriegsdienst gezwungen.
Peter Petersen desertierte schließlich und versteckte sich im Kiosk
an der Reeperbahn und spielte heimlich weiter Swing-Musik. Emil Mangelsdorff machte
nach dem Krieg eine Karriere mit Jazz & Swing-Musik.
Im Anschluss lesen Swinging Gene und Rasmus Gerlach aus Hamburger Spitzelberichten
und einer Gestapo-Akte von 1944 über die Frankfurter Swing-Jugend.
In dieser Gestapo-Akte wird auch Emil Mangelsdorff, als Randfigur erwähnt
- heute ist er einer der letzten Überlebenden. Selbst die Zimmer der Swing-Jugendlichen fotografierte die Geheimpolizei – observierte bis in die Betten...
Die Gestapo-Akte birgt viele neue Erkenntnisse zur Swing-Jugend,
besonders deren hohen Frauenanteil.
Motivation der Filmemacher:
Beim Methfesselfest 2019 wurde die Vorführung unseres Films
»Sankt Paulis Starke Frauen« im Kulturzelt in Eimsbüttel von zwei
noch nicht identifizierten Neonazis angegriffen - sie rüttelten am Zelt
und pöbelten rum. Nur durch sofortige Intervention konnten sie vertrieben werden.
Dies brachte uns auf den Plan ein lange geplantes Antifa-Film-Projekt
schneller anzugehen als gedacht.
Info: https://www.frankfurter-info.org/termine/independent-filmfest-im-exzess-1
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