|
PROGRAMM |
12. Dokumentarfilmwoche Hamburg 8. – 12. April 2015
www.dokfilmwoche.com
Samstag 11.04.15, 18.00 Uhr
Retrospektive Chantal Akerman:
Chantal Akerman erkundet seit ihrem Debüt 1968 die Grenzbereiche der filmischen
Repräsentation und Ästhetik, sie unterläuft Konventionen wie Sehgewohnheiten und
experimentiert mit dem visuellen Erzählen. In den frühen 70er-Jahren von einem
New York-Aufenthalt und dem strukturellen Kino inspiriert, eroberte sie sich in
mehr als 40 Arbeiten scheinbar alle Spielarten des Films – vom Experimentalfilm
über das Melodrama und Musical bis zur Literaturverfilmung.
Gleichzeitig entzieht sich ihr Kino jeder Zuordnung und bleibt radikal anders.
Mit rigoros konstruierten Einstellungen und langen Schwenks untersucht Akerman Identität,
Raum und Zeit. Sie zeigt, dass das Leben nicht in narrativen Bögen verläuft,
sondern sich anhäuft als Sammlung für sich stehender Augenblicke,
die sich verbinden – oder auch nicht.
2015 wird Chantal Akerman 65 Jahre alt. Für die Dokumentarfilmwoche ein Anlass,
erstmals eine Auswahl ausschließlich mit ihren herausragenden dokumentarischen
Arbeiten zu zeigen.
Info: http://de.wikipedia.org/wiki/Chantal_Akerman
Là-bas (Down there)
Chantal Akerman, F/B 2006, 79min, franz. OmeU
„Ich habe nie den Wunsch verspürt, einen Film in Israel zu machen. (...)
Ich hatte das Gefühl, dass das keine gute Idee, ja sogar
eine unmögliche Idee ist – fast lähmend und geradezu abstoßend. (...)
Es lag viel zu sehr auf der Hand – Israel und ich, Chantal Akerman.“
(Interview mit Franck Nouchi, Paris, Januar 2006)
Doch dann, bei einem kurzen Aufenthalt in einer Wohnung in Tel Aviv,
nicht weit vom Meer entfernt, war das erste Bild da:
gefilmt aus dem Fenster und durch die Bambusrollos hindurch.
Ist dort ein Alltag möglich? Sind dort Bilder möglich?
Ein Film ohne die geringste Absicht – höchstens mit der,
ohne Absicht zu sein, damit etwas zum Vorschein kommen oder
vielleicht auch geschehen kann.
zu Gast: Chantal Akerman und Claire Atherton (Cutterin)
|