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PROGRAMM |
Donnerstag 19.12.13, 20.00 Uhr
Happy People - Ein Jahr in der Taiga
Werner Herzog, Dimitry Vasyukov, RUS/USA 2010, 94 min, OmU
Das riesige Sibirien erstreckt sich vom Uralgebirge im Westen bis zum Pazifik im Osten
und ist eineinhalb Mal so groß wie die USA. Durch die menschenleere sibirische Wildnis
verfolgen Filmemacher Werner Herzog und Dmitry Vasyukov mit ihrem Filmteam einen Trapper
durch alle Jahreszeiten und klimatische Widrigkeiten. Das 300-Seelen-Dorf Bakhtia liegt
in völliger Abgeschiedenheit am Fluss Yenisei in der wilden Taiga. Hier gibt es weder
Telefon noch medizinische Versorgung, die Anwohner sind fast völlig auf sich gestellt.
Besuch von außerhalb kommt entweder mit dem Boot den Fluss hinauf oder mit dem Hubschrauber,
eine Straßenverbindung zu diesem Außenposten der menschlichen Zivilisation existiert nicht.
Das ist auch nicht erforderlich, denn die zähen und pragmatischen Menschen können mit
Hilfe der in vielen Generationen erprobten Techniken und Traditionen völlig autark überleben.
Eine malerisch-hypnotisierende Dokumentation über das Leben dieser Einheimischen im Herzen
der Taiga.
Lange Jahre schien das internationale Interesse an der deutschen Autorenfilmerlegende
Werner Herzog erloschen zu sein. Nach „Lektionen in Finsternis", seinem Doku-Essay
über die brennenden Ölfelder von Kuwait, war es 1992 zum letzten großen Zusammenprall
zwischen Herzog und einer aggressiv politisch ausgerichteten Kritik gekommen; sein Werk
der Neunziger und frühen Nullerjahre blieb danach weitgehend unbeachtet.
Mit der gefeierten Kino-Dokumentation „Grizzly Man" über den Filmemacher und selbsternannten
Bären-Patron Timothy Treadwell, der zum tragischen Opfer seiner Schützlinge wurde,
kehrte Herzog schließlich 2005 ins Rampenlicht zurück. Nach einer Oscar-Nominierung für
den Besten Dokumentarfilm („Begegnungen am Ende der Welt", 2008), dem Jury-Vorsitz bei
der Berlinale 2010 und zahlreichen Retrospektiven darf Herzog endlich als wiederentdeckt
gelten. Mit „Happy People – A Year In The Taiga" präsentiert der Exil-Bayer nun
einen Gegenentwurf zum Comeback-Film „Grizzly Man": Einmal mehr greift er die Bilder
eines anderen Filmemachers auf, hier die des russischen Regisseurs Dmitry Vasyukov.
Und einmal mehr spielt das Zusammenleben von Menschen und wilden Tieren eine zentrale
Rolle – der naiv-verträumten Aussteiger-Perspektive Treadwells steht nun der
Pragmatismus sibirischer Trapper entgegen.
Info und Fotos: http://www.wernerherzog.com
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