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Donnerstag 25.10.07, 20 Uhr

Tarnation
J. Caouette, USA 2004, 90 min, OmU, 35mm

Caouette dokumentiert seit seinem 11. Lebensjahr sein Leben. In diesem eindringlichen Selbstportrait schneidet er spektakulär und zutiefst bewegend einen psychedelischen Wirbel von Schnappschüssen, Super-8 home movies, Anrufbeantworter-Nachrichten, Videotagebüchern, frühen Kurzfilmen, Schnipseln der 80er Jahre Popkultur und dramatisch gespielten Szenen zu dem gigantischen Portrait einer zerrissenen amerikanischen Familie.
„Ein Meilenstein der Kinogeschichte“ (film-dienst) "Tarnation" wurde auf diversen Filmfestivals als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.
Caouette wächst vor der Kamera auf. Mittels Musiktheater, Horrorfilmen und Popkultur schmiedet er sich eine Identität, um dem Familientrauma zu entfliehen. Mit Anfang 20 zieht er nach New York, findet dort einen Partner und innere Ruhe, entdeckt jedoch auch, dass er die Familienbande nie ganz kappen kann. Als er im Jahr 2003 erfährt, dass seine Mutter in Texas eine Überdosis Lithium genommen hat, kehrt er mit den Resten einer Vergangenheit, zu der das Erbe geistiger Erkrankung gehört, nach Hause zurück, um ihr beim Gesundungsprozess beizustehen.
"Tarnation" zeugt von der berührenden Beziehung zu einem anderen Opfer einer tumultartigen Kindheit: Caouettes Mutter Renee. "Tarnation" ist ein empfindsam raues Zeugnis von Selbstzerstörung und Wiederbelebung. "Tarnation" kündigt die Ankunft eines außergewöhnlichen, neuen filmischen Visionärs an.

Info und Fotos: www.arsenalfilm.de/tarnation/