|
PROGRAMM |
Donnerstag 22.06.17, 20.00 Uhr Die Film-Altonale präsentiert:
66 Kinos
Philipp Hartmann, D 2016, 98 min
Aus einer 12-monatigen Reise durch 66 deutsche Kinos entsteht ein von
persönlichen Begegnungen und Erfahrungen geprägter dokumentarischer Essay,
der den Status quo der deutschen Kinokultur beschreibt. Und über den Stellenwert
des Kinos als gesellschaftlichem Ort heute und in der Zukunft nachdenkt.
66 KINOS portraitiert einige von den 66 deutschen Filmtheatern,
die Philipp Hartmann 2014/15 im Rahmen einer Kinotournee mit seinem
vorherigen Film „Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe“ besuchte,
und lässt dabei vor den Augen des Zuschauers das vielschichtige Bild
einer äußerst lebendigen und zugleich in diversen Umbrüchen befindlichen
Kinolandschaft entstehen. Trotz vieler Gemeinsamkeiten – alle müssen etwa
auf die Konsequenzen der Digitalisierung, auf sich wandelnde Sehgewohnheiten
des Publikums oder auf wirtschaftliche Herausforderungen reagieren – zeigt sich,
dass jedes Kino seine eigenen und immer stark vom Engagement der Kinobetreiber
und -mitarbeiter gezeichneten Wege und Strategien findet, sich zu positionieren.
Die kaleidoskopartige und dramaturgisch klug konstruierte Betrachtung ganz
unterschiedlicher individueller Orte, mit ihren jeweiligen Architekturen und
alltäglichen Arbeitsabläufen, sowie der Menschen, die hinter diesen Kinos stehen,
verdichtet sich zu einem Panorama der deutschen Kinolandschaft in ihrer ganzen Bandbreite,
zwischen Filmclubs, kommunalen Kinos, Programmkinos und Multiplex-Palästen
(sowie einer Reihe weiterer Orte, wo man miteinander und konzentriert Filme schaut).
Philipp Hartmanns Kinotour ist Aufhänger und nicht Thema dieser Momentaufnahme
der deutschen Kinolandschaft. Man bereist diese freilich gemeinsam mit ihm – hörbar
hinter der Kamera und spürbar in oft menschlich-sympathischen Begegnungen und Szenen
mit den Kinomachern. Kleine liebevolle und bisweilen skurrile Beobachtungen am Wegesrand
verorten zudem die Kinos in der Gesellschaft im gegenwärtigen Deutschland.
Dies macht aus 66 KINOS auch einen persönlich geprägten Essay, der sich erfrischend
von klassischen Talking-Heads-Dokus unterscheidet. Und nicht zuletzt wird
in der Begeisterung und der Einsatzfreude der Kinomacher offenkundig: den Tod des Kinos
muss man nicht befürchten. (flumenfilm)
Gast: Philipp Hartmann
Info, Fotos und Trailer: http://66kinos.de/
Mit freundlicher Unterstützung der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.
|