April 2017
PROGRAMM

Donnerstag 27.04.17, 20.00 Uhr              

Don’t Blink – Robert Frank
Laura Israel, USA/CAN 2015, 82 min, OmU

Was wäre die moderne Fotografie ohne das Werk von Robert Frank?
Sein Stil veränderte in den 1950er Jahren die Spielregeln der Fotokunst,
sein Buch "The Americans" gilt heute als "das vielleicht einflussreichste
Fotografiebuch des 20. Jahrhunderts" (The Guardian 2014).
Doch bei allem Ruhm ist Robert Frank ein scheuer Mensch geblieben,
der sich bei Interviews unwohl fühlt und lieber hinter der Kamera steht.
Die Filmemacherin Laura Israel arbeitete als Cutterin seiner Filme eng
mit Robert Frank zusammen und suchte den heute 92-jährigen
stillen Star der Fotografie auf und sprach mit ihm über seine Kunst und
die Stationen seines Lebens.
Robert Frank wurde in Zürich geboren als Kind einer Schweizerin und
eines deutsch-jüdischen Vaters. 1947 emigrierte er in die USA,
arbeitete zunächst als Fotograf für das Magazin Harper's Bazaar,
bereiste Peru und veröffentlichte seine ersten Fotobände.
Ein Guggenheim-Stipendium ermöglichte ihm eine Reise quer durch die USA,
bei der die Arbeiten für "The Americans" entstanden. Als der Band 1959 erschien,
schrieb Jack Kerouac das Vorwort. Doch wenige Kritiker erkannten
die bahnbrechende Kunst Franks, die Anerkennung folgte erst gut zehn Jahre später.
Robert Frank wandte sich von der Fotografie ab und drehte Filme
wie "Pull My Daisy" mit den Beat Poets Allen Ginsberg und Gregory Corso,
die sich ihm inhaltlich und künstlerisch verbunden fühlten.
Mit den Rolling Stones kooperierte er für den Tourfilm "Cocksucker Blues" und
das Cover-Artwork des Albums "Exile On Main St.". Walker Evans und Patti Smith,
William S. Burroughs und Eward Lachman - zahlreiche Kunstschaffende,
die die zweite Hälfte des 20. Jahrhundert prägten, suchten die Zusammenarbeit
mit dem stilbildenden Künstler. In den 1970er Jahren kehrte Robert Frank zur Fotografie
zurück, drehte aber bis ins hohe Lebensalter weiterhin Filme, darunter 1988
seinen ersten Langfilm "Candy Mountain".
DON'T BLINK - ROBERT FRANK gelingt es, mit Filmausschnitten und einer großen Auswahl
an Fotografien das facettenreiche Gesamtwerk schlüssig abzubilden;
Collagen und rhythmische Schnitte werden der brüchigen, unmittelbaren Ästhetik
von Robert Franks Werk filmisch gerecht. Laura Israels Porträt zeigt einen anfangs
verkannten Giganten der Fotokunst, der sich trotz persönlicher Schicksalsschläge
bis ins hohe Alter seinen Sinn für Humor und einen unkonventionellen Blick
auf die Welt bewahrt hat.

Info, Fotos und Trailer: http://grandfilm.de/dont-blink-robert-frank/







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