April 2015
PROGRAMM

12. Dokumentarfilmwoche Hamburg 8. – 12. April 2015
                               www.dokfilmwoche.com

Freitag 10.04.15, 18.00 Uhr

Retrospektive Chantal Akerman:

Chantal Akerman erkundet seit ihrem Debüt 1968 die Grenzbereiche der filmischen
Repräsentation und Ästhetik, sie unterläuft Konventionen wie Sehgewohnheiten und
experimentiert mit dem visuellen Erzählen. In den frühen 70er-Jahren von einem
New York-Aufenthalt und dem strukturellen Kino inspiriert, eroberte sie sich in
mehr als 40 Arbeiten scheinbar alle Spielarten des Films – vom Experimentalfilm
über das Melodrama und Musical bis zur Literaturverfilmung.
Gleichzeitig entzieht sich ihr Kino jeder Zuordnung und bleibt radikal anders.
Mit rigoros konstruierten Einstellungen und langen Schwenks untersucht Akerman Identität,
Raum und Zeit. Sie zeigt, dass das Leben nicht in narrativen Bögen verläuft,
sondern sich anhäuft als Sammlung für sich stehender Augenblicke,
die sich verbinden – oder auch nicht.
2015 wird Chantal Akerman 65 Jahre alt. Für die Dokumentarfilmwoche ein Anlass,
erstmals eine Auswahl ausschließlich mit ihren herausragenden dokumentarischen
Arbeiten zu zeigen.

Info: http://de.wikipedia.org/wiki/Chantal_Akerman


La chambre
Chantal Akerman, B 1972, 11 min, ohne Dialog

Ein Zimmer, in dem die Apfel essende Filmemacherin auf dem Bett sitzt,
wird in langen Plansequenzen mit mehreren 360-Grad-Schwenks erforscht.
Die insistierende Wiederholung verlagert den Brennpunkt der Aufmerksamkeit
auf die kleinen Veränderungen. 

Hotel Monterey
Chantal Akerman, B/USA 1972, 63 min, Farbe, stumm

"Hotel Monterey" ist Chantal Akermans erster langer Film und der erste in Zusammenarbeit
mit ihrer langjährigen Kamerafrau Babette Mangolte. Erstmals wird hier auch ihre Vorliebe
für statische Kameraeinstellungen erkennbar. Leere Gänge und Zimmer werden zur
Reflexionsfläche für das Leben der meist abwesenden BewohnerInnen des New Yorker Hotels.
Die Tür des Fahrstuhls öffnet sich, aber niemand steigt ein oder aus.
Man sieht jemanden durch die offene Tür eines Zimmers, aber er rührt sich nicht.
Alles, was hier geschieht, könnte Zufall sein – oder von der Regisseurin bis ins
kleinste Details inszeniert und kalkuliert.


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