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PROGRAMM |
Donnerstag 03.03.11, 20.00 Uhr:
Hamburger Premiere:
Die läufige Leinwand - Lesung mit Filmausschnitten
Zur Veröffentlichung seines neuen Buches „Die läufige Leinwand“ (Martin Schmitz Verlag)
präsentiert Christian Keßler einen bunten Strauß von Obskuritäten aus dem Bereich des
Erwachsenenkinos der 1970er und frühen 80er Jahre. Anhand einer Auswahl von
(weitgehend jugendfreien) Ausschnitten soll der Unterschied zwischen dem Pornokino von einst
und jenem von heute illustriert werden, mit einem suggestiven Blick auf die Wege,
die das Genre schon morgen beschreiten könnte. Die begleitenden Ausführungen geben einen
Eindruck von der historischen Entwicklung, Irrwege und Probleme werden nicht ausgespart.
Der Filmgelehrte Christian Keßler strebt insgesamt die Darstellung eines kontroversen Genres
an, das für viele angehende Filmschaffende ein Übungsfeld darstellte. Neben abgründigem
Schmodder blitzt hier und da echte Ambition auf, die Lust an Guerilla-Filmarbeit mit
niedrigstem Budget. Die Leseshow wird sich mit den Graupen wie den Highlights befassen und
ein wenig beleuchtetes Kapitel der Filmgeschichte anschaulich machen.
Christian Keßler
Die läufige Leinwand
Der amerikanische Hardcorefilm von 1970 bis 1985
Vorwort von Bela B. Felsenheimer
280 Seiten, gebunden, farbige Abbildungen
ISBN 978-3-927795-56-3, 29.80 Euro
Die Abbildung von Sex auf Zelluloid ist fast so alt wie das Medium selbst. Stets begleitet
von heftigen Kontroversen und zensoriellen Eingriffen, haben sich Filmemacher seit über
einem Jahrhundert immer wieder mit der kommerziellen Verwertung geschlechtlichen Miteinanders befaßt. Neben unvorstellbarem Ramsch entstanden so auch zahlreiche interessante Produkte,
die Zeugnis ablegen von der Faszination mit dem filmgewordenen Sinnestaumel.
Für viele angehende Filmemacher bot das Genre eine Möglichkeit, den Umgang mit dem Medium
zu üben. Manch einem gelang der Weg nach Hollywood, andere blieben blutend am Wegesrand
zurück.
Filmjournalist Christian Keßler widmet sich in „Die läufige Leinwand“ dem übel beleumundeten
Genre des pornographischen Kinos, dem amerikanischen Pornokino der siebziger Jahre.
Auf dieser Odyssee begegnet er vielen lohnenden, aber auch vielen eigentümlichen Vertretern
dieser Gattung, die nicht nur Zeugnis ablegen von der Zeit, in der sie entstanden,
sondern auch von den oftmals abenteuerlichen Produktionsumständen solcher Filme.
Um einen anschaulichen Eindruck von dieser vergangenen Periode der kommerziellen Filmarbeit
zu vermitteln, hat sich der Autor mit Produzenten, Regisseuren und Darstellern jener Tage unterhalten. Zahlreiche Produktionen werden einer detaillierten Betrachtung unterzogen.
Dabei wird deutlich, wie sehr gerade dieser Sektor des Filmschaffens mit den Normvorstellungen seiner Zeit verwoben war. Kommerzielles Kalkül und Freude am kreativen Abweichlertum waren verantwortlich für viel Ramsch, aber auch für viele Beispiele von Guerilla-Filmemacherei,
wie sie heutzutage nicht mehr vorstellbar ist.
Christian Keßler, Jahrgang 1968, studierte Germanistik und Amerikanistik in Göttingen
und Oldenburg. Seit über 15 Jahren ist er filmjournalistisch für das Berliner Magazin
„Splatting Image“ tätig. Zudem verfaßte er zahlreiche Artikel und Interviews für andere Publikationen. Er war Mitautor des englischsprachigen Buches „Obsession – The Films Of
Jess Franco“ (Berlin 1993) und verfaßte im Alleingang „Das wilde Auge“ (Meitingen 1997)
und „Willkommen in der Hölle“ (Hebertshausen 2002), die von italienischen fantastischen
Filmen bzw. dem italienischen Western handelten. Er arbeitet als freier Autor in Gelsenkirchen
und tritt einmal monatlich im „Geheimnisvollen Filmclub Buio Omega“ vor ein cineastisch interessiertes Publikum. Er erhofft sich von „Die läufige Leinwand“ Ruhm,
Reichtum und Schönheit.
Info und Fotos: www.martin-schmitz-verlag.de/Christian_Kessler...
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