Sa.
29.08. 21.30 Uhr
High Noon - Zwölf Uhr Mittags
Mit Gary Cooper, Grace Kelly, u. a. Lee van Cleef
Regie: Fred Zinnemann, USA 1952,
85 min, DF, 35mm
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Am Tag seiner Hochzeit wird US-Marshall. Will Kane (Gary Cooper) zu einer Gewissensentscheidung gezwungen: Frank Miller, ein Gangster, den Kane vor Jahren ins Gefängnis brachte, wurde begnadigt und soll mit dem Mittagszug eintreffen. Die Bewohner der Stadt raten dem Sheriff, sich in Sicherheit zu bringen und verweigern ihm die Hilfe. Seine Braut Amy (Grace Kelly), eine Quäkerin, verabscheut Gewalt und will ihren Mann verlassen, falls er sich der selbstmörderischen Auseinandersetzung stellen sollte. Als Miller und drei seiner Komplizen um zwölf Uhr die Stadt betreten stellt sich Kane alleine dem Kampf.
Zinnemann’s “psychologischer“ Western bereicherte das Genre nicht nur um neue dramaturgische Raffinessen (die Einheit von Erzählzeit und erzählter Zeit: beide betragen 85 Minuten) und um den damals noch ungewohnten Typus des "gebrochenen" Helden, der an seinem Auftrag zweifelt, sondern verschärfte auch die moralischen Aspekte der Fabel. Trotz der spannenden Exposition und des aufregenden Showdowns am Ende liegt der Höhepunkt im beklemmenden mittleren Teil, als die Bürger der Stadt sich mit plausiblen Gründen davor drücken, dem Marshall zu helfen.
Über seinen filmhistorischen Wert hinaus stellt der populärste und meistausgezeichnete Film der 50er Jahre eine bittere Abrechnung mit der McCarthy-Ära dar. Der Drehbuchautor Carl Foreman war 1951 auf der „Schwarzen Liste“ des Kommunistenjägers geraten und hat in dem Stoff eigene Erfahrungen verarbeitet.
Preise u.a.: Golden Globe 1952 für Hauptdarsteller Gary Cooper, Oscar 1953 ebenfalls für Hauptdarsteller, Preis der New York Filmkritik 1952
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