Do.
17.04.08, 20 Uhr
Doch
Erwin
Michelberger, Oleg Tcherny,
D 2003-2006, 80 min, BetaSP
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Dunst
liegt über der Wiese. Sechs Wesen nähern sich vom Waldrand.
Jemand hat in die Hände geklatscht. Jetzt stehen sie still, rühren
sich nicht, bis das Spiel weitergeht, sie näher und näher kommen.
Wald, Wiese, Nebelschwaden, darin sechs langsam größer erscheinende
Figuren. Unweigerlich muss man da an Romeros »Dawn of the Dead«
denken, an die Zombies, die sich auf den Weg in eine Zivilisation machen,
die begonnen hat, sich selbst zu vertilgen.
In »Doch« ist es ein kalkulierter cineastischer Gag. Denn
natürlich präsentiert der Film keine Monsterschau, und dennoch
vergeht wohl kaum ein Tag, an dem der Alltag die Protagonisten nicht als
solche vorführt. Denn »Doch« porträtiert eine Gruppe
Menschen, die unter dem Tourette-Syndrom leiden. Unkontrollierbare Bewegungen,
Grimassen, aber auch Geräusche wie Pfeifen, Grunzen, Schreien und
der Ausruf von verbotenen Wörtern wie »ficken«, »Fotze«
und »Arschloch« gehören zum Krankheitsbild - sie lassen
das Leben in der Normalität auch unter größten selbstinszenatorischen
Anstrengungen nicht gelingen. Der Film begleitet die sechs Protagonisten
über drei Jahre, verfolgt ihre Reflexionen über die Groteske
und Tragik ihres äußeren Wesens, über Situationskomik
bis hin zu depressiven, nihilistischen, aber auch kämpferischen Selbstbildern.
Dabei gelingt ihm eine irritierend schöne Leichtigkeit und Fabulierlust,
wie man das sonst nur aus Rohmer-Filmen kennt.
Thekla Stewen, eine der Protagonistinnen, wird anwesend sein.
Info und Fotos:
www.michelberger-film.de/.. |